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Die faszinierende Geschichte der Martinskirche in Nierstein

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Umgeben von einer majestätischen mittelalterlichen Wehrmauer thront die Martinskirche im Herzen des alten Nierstein, zwischen Marktplatz und Fronhof.

Der älteste Teil der ehemaligen Pfarrkirche St. Martin ist der romanische Chorturm aus dem 12. Jahrhundert, auf den 1563 das heutige Glockengeschoss gesetzt wurde. Und wie beeindruckend ist der charakteristische geschweifte Helm, den der Turm 1896 erhielt!

Ursprünglich war an dem Chorturm eine romanische Apsis angeschlossen, gefolgt von einem spätgotischen Chor, der jedoch 1689 durch einen verheerenden Brand zerstört wurde. Das heutige Kirchenschiff entstand wahrscheinlich auf den Fundamenten des mittelalterlichen Baus und zeigt die schlichten spätbarocken Formen aus der Zeit von 1782 bis 1787. Als der Turm 1896 aufgebaut wurde, erhielt die Kirche zwei kleine Seitenschiffe, die dem Innenraum eine besondere, zentralbauähnliche Wirkung verleihen. 

Die kunstvolle Stuckdecke aus Holz trägt in ihren Ecken die vier Evangelisten – eine wahre Augenweide!

1974 erstrahlte die Kirche nach umfassenden Renovierungsarbeiten: die traditionellen Kirchenbänke wurden durch bequeme Stühle ersetzt und eine moderne Fußbodenheizung sorgt für angenehme Wärme. Heinrich Ott schuf eine neue Orgel, und der Taufstein aus dem 15. Jahrhundert fand seinen Platz im linken Seitenschiff.

Doch die Geschichte nahm eine dramatische Wendung: Weihnachten 2010 wurde der Pressspan-Altar von 1974 durch einen Brand völlig zerstört – nur das Altarkreuz blieb, wie durch ein Wunder erhalten. Bei der Renovierung erhielt der Choraum eine neue Gestaltung: die zuvor auf die Wand gemalten Säulen wurden überstrichen, um eine ruhigere Farbgebung zu schaffen. Das zentrale Auferstehungsfenster blieb unberührt und strahlt weiterhin in voller Pracht.

Der Künstler Matthias Eder hat die neuen Hauptstücke für den Chorraum – Altar, Kreuz, Ambo und Osterkerzenständer – geschaffen. Sie überzeugen durch ihre schlichte Eleganz und das edel wirkende Material aus eingefärbtem Schalbeton und gewachster Bronze. Besonders eindrucksvoll ist auch die Christusdarstellung am aufgeständerten Kreuz – ein wahrhaft berührendes Kunstwerk! 

Die "neue alte" Orgel

Seit Ende 2023 erstrahlt die Martinskirche mit einer „neuen alten" Orgel. Nach einem sorgfältigen Auswahlprozess hat sich der Orgelbauverein Martinskirche Nierstein e.V. für ein beeindruckendes Instrument von der Marburger Orgel-Werkstatt Woehl entschieden. Die vorherige Woehl-Ott-Orgel konnte in puncto Klangqualität nicht mit der herausragenden Akustik der Martinskirche mithalten und ließ in Fülle und Volumen zu wünschen übrig. Doch jetzt begeistert die neue Ott-Woehl-Orgel mit ihrer Fähigkeit, sowohl sanfte, leise Töne, als auch kraftvolle Klänge zu erzeugen – ein Genuss für alle Besucher*innen!  

Die Kirchenfenster

Habt ihr schon die farbenfrohen, bleiverglasten Fenster bewundert? Diese einzigartigen Kunstwerke wurden 1896 von den Bürgern Niersteins gestiftet und strahlen bis heute in beeindruckendem Zustand. 

Lasst euch von ihrer Schönheit verzaubern und entdeckt die Geschichten, die sie erzählen!  

Der Bibelgarten

Der Bibelgarten im Kirchgarten ist ein ganz besonderer Ort entlang der nördlichen Wehrmauer. Inmitten der eindrucksvollen Überreste eines ehemaligen Befestigungsturmes entstand hier ein hübsches Plätzchen für Andachten und Gottesdienste. Umgeben von Pflanzen, die liebevoll in biblischen Texten erwähnt werden, lädt dieser Garten dazu ein, innezuhalten und sich in einer spirituellen Atmosphäre zu entspannen.

Die Martinskirche diente einst als Wehrkirche, um die Bürger vor Gefahren zu schützen und Sicherheit zu bieten.Wusstet ihr, dass sich unter den Adelshöfen der Umgebung geheimnisvolle Gänge verbergen, die direkt zum Kirchengelände führen? Das ist doch wirklich faszinierend! Ich freue mich darauf, euch bald mehr darüber zu erzählen. 

Kultureller Ort

Die Martinskirche ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein lebendiger Ort der Gemeinschaft! Regelmäßig finden hier Konzerte und kulturelle Veranstaltungen statt, die Besucher aus Nah und Fern anziehen.

Eine großartige Gelegenheit, die Martinskirche zu besuchen und den Klang der Orgel zu genießen, habt ihr am Sonntag um 17 Uhr beim Nominierungs-Konzert für den Albert-Schweitzer-Orgelpreis. Der Preis wird zum zweiten Mal von der Bernhard-Stiftung vergeben und würdigt das Lebenswerk des bedeutenden Arztes, Theologen und Organisten Albert Schweitzer (1875-1965).

Seid dabei und genießt das besondere Konzert! 

Nominierungs-Konzert Albert-Schweitzer-Orgelpreis ...

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