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Eröffnung des neuen Demokratie Rundgang

Demokratieweg_Eroeffnungsfeier

 Am 26. September 2025 wurde auf dem Niersteiner Marktplatz feierlich der neue Demokratie-Rundgang „Auf den Spuren von Freiheit und Demokratie in Nierstein" eröffnet. Zahlreiche BesucherInnen aus der Region folgten der Einladung des Niersteiner Geschichtsvereins, um gemeinsam einen besonderen Teil der Stadtgeschichte zu entdecken und zu würdigen.

Hans-Peter Hexemer, Vorsitzender des Geschichtsvereins, begrüßte die Gäste mit einer bewegenden Ansprache und betonte: „Die Demokratie sind wir alle." Besonders eindringlich schilderte er das „Nie wieder!", das er aus den Erzählungen seines Vaters – ehemaliger Soldat und Kriegsgefangener – übernommen hat. Dieses „Nie wieder Krieg und Faschismus" steht für ein entschlossenes Nein zu Terror, Ausgrenzung und Menschenverachtung und gleichzeitig für ein klares Ja zu Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

Demokratiegeschichte in Nierstein

Hexemer machte deutlich, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind, sondern über Generationen hinweg hart erkämpft wurden und bis heute immer wieder verteidigt werden müssen. Deshalb sei es wichtig, sich mit der Geschichte der Demokratie auseinanderzusetzen – als Mahnung und als Teil der Demokratieerziehung.

Seit Jahren setzt sich der Geschichtsverein dafür ein, die demokratische Entwicklung in Nierstein sichtbar zu machen. Neben Rundgängen und Beiträgen in den Geschichtsblättern dokumentiert der neue Rundweg nun 230 Jahre bewegte Geschichte – von den frühen politischen Persönlichkeiten wie Philipp Wilhelm Wernher bis zu modernen Errungenschaften wie der Wahl von Maria Sander als erste Frau im Gemeinderat.

Die Stationen des Rundgangs erzählen von mutigen Menschen, die sich für Freiheit und demokratische Werte eingesetzt haben, aber auch von den Bedrohungen und Verfolgungen, denen sie ausgesetzt waren, insbesondere während des Nazi-Regimes. Das Projekt wurde durch die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte gefördert, deren Ziele mit dem Anliegen des Rundwegs eng übereinstimmen. Auch die Stadt Nierstein und lokale PartnerInnen unterstützten das Vorhaben tatkräftig.

13 Stationen und Geschichten

Der Rundgang umfasst insgesamt 13 Stationen, die die letzten 230 Jahre Niersteiner Demokratiegeschichte beleuchten. Von Philipp Wilhelm Wernher, dem Abgeordneten der Paulskirche 1848, bis zu Maria Sander, der ersten Frau im Gemeinderat 1974, werden Geschichten von Engagement und Mut erzählt. Die Unterstützung durch die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte war dabei entscheidend, ebenso wie die Mitwirkung der Stadt und zahlreicher engagierter PartnerInnen, darunter Journalist Dr. Jochen Werner mit seiner Medienproduktion Firefilm. 

Die BesucherInnen können über die QR-Codes direkt vor Ort auf die neue Website mit Texten, Bildern und Audiobeiträgen zugreifen. So wird Geschichte erfahrbar und lädt zum Entdecken und Nachdenken ein. Hexemer ermutigte alle: „Machen Sie Freunde, Bekannte, Nachbarn aufmerksam, das Handy zu zücken, den Weg abzugehen oder sich zuhause auf die Reise zur Demokratie in Nierstein zu begeben."

Bewegende Eröffnungsfeier

Musikalisch begleitet wurde die Eröffnung von Fritz Vollradt und Lothar Schwamb mit freiheitsbewegten Liedern, die der Veranstaltung eine besondere Atmosphäre verliehen. Auch Bürgermeister Jochen Schmitt und weitere Ehrengäste zeigten sich beeindruckt.

Zum Abschluss rief Hexemer zu Engagement und Wachsamkeit auf: „Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtiger denn je, aktiv zu bleiben – gegen neuen Extremismus, Hass, Gewalt und Intoleranz. Für eine offene Gesellschaft, für Menschenrechte, Menschenwürde, Freiheit und Demokratie." Er bedankte sich bei den anwesenden Gästen, darunter Dr. Tim Müller, Referent bei Demokratieland Rheinland-Pfalz, und Dr. Stefan Cludius, Leitender Staatlicher Beamter bei der Kreisverwaltung Mainz-Bingen.

Besonders freute sich Hexemer über die Anwesenheit zahlreicher Nachfahren der auf dem Rundgang vorgestellten Persönlichkeiten sowie der heutigen HauseigentümerInnen, an deren Anwesen die Schilder angebracht wurden.

Der neue Demokratie-Rundgang lädt ab sofort alle herzlich ein, Geschichte hautnah zu erleben und die Werte unserer Demokratie lebendig zu halten – ein Stück Geschichte, das verbindet und motiviert. Gerade jetzt brauchen wir das mehr denn je!

Lust bekommen, den Rundgang zu besuchen? Dann schnappt Euch Eure FreundInnen, plant den nächsten Ausflug und erlebt die Geschichte der Niersteiner Demokratie.

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