Stadt und Geschichtsverein erinnern an „80 Jahre Kriegsende und Befreiung vom Nationalsozialismus in Nierstein und 80 Jahre Nierstein Crossing - Silent Crossing: Rheinüberquerung der US-Truppen im März 1945“
80 Jahre Kriegsende und Befreiung in Nierstein und Rheinüberquerung der US-Armee, die als „Nierstein Crossing – Silent Crossing" in die Geschichte des Zweiten Weltkriegs einging, stehen im Mittelpunkt einer Gedenkveranstaltung am 22. März 2025, ab 14.00 Uhr, zu der die Stadt und der Geschichtsverein Nierstein einladen. Dies teilen Stadtbürgermeister Jochen Schmitt und der Vorsitzende des Geschichtsvereins Hans-Peter Hexemer mit.Zu der Veranstaltungwerden hochrangige Gäste erwartet. Den Hauptvortrag hält der Direktor der Stiftung Orte der Deutschen Demokratiegeschichte Dr. Kai-Michael Sprenger. Es werden ferner hochrangige Gäste aus den USA, der Generalkonsul der USA und Vertreter des Landes Rheinland-Pfalz erwartet.
Die öffentliche Veranstaltung beginnt mit einer Kranzniederlegung am 2017 geschaffenen Rhine-River-Crossing-Monument, bei der der Stadtbürgermeister Jochen Schmitt der Kriegsopfer gedenken wird. Aus den USA wird Robin Wendell, der Präsident der US Army 249th Battalion Association, anreisen und sprechen. Der Generalkonsul der USA in Frankfurt Brian Heath wird gemeinsam mit ihm und dem Stadtbürgermeister Kränze niederlegen.
Zu Fuß geht es dann zum Weingut Guntrum, wo in der Halle um 15 Uhr die Gedenkveranstaltung stattfindet. Nach der Begrüßungsansprache von Hans-Peter Hexemer sind Grußworte vorgesehen von Brian Heath und LTC Langston J. Turner, heutiger Kommandeur des 249th Engineer Battalion. Von Seite des Landes Rheinland-Pfalz werden Landtagsvizepräsidentin Kathrin Anklam-Trapp und Innen-Staatssekretär Daniel Stich teilnehmen und Grußworte sprechen. Den Abschluss bildet eine Runde mit deutschen Zeitzeugen unter Leitung von Jörg Adrian sowie das Schlusswort des Stadtbeigeordneten Michael Sander.
Historischer Hintergrund
Am 21. März 1945 sind amerikanische Soldaten der 3. Armee in Nierstein einmarschiert. Der 2. Weltkrieg in unserer Stadt war beendet, Nierstein frei von der Herrschaft der Nazis. Der Weg zu einem demokratischen Neubeginn stand offen.
Zur gleichen Zeit geschah auf der rechten Rheinseite ein furchtbares Verbrechen als Nazis dort fünf Niersteiner und einen Oppenheimer Bürger umbrachten. Der Einmarsch der Amerikaner verlief ebenso kampflos wie die in den späten Abendstunden des 22. März mit Amphibienfahrzeugen beginnende Rheinüberquerung der US-Soldaten. In den Tagen danach wurden von den Pioniereinheiten Brücken errichtet. In Höhe des Weingutes Guntrum war die erste von den Pionieren der US-Armee errichtete Brücke, die Treadway-Bridge, am 23. März fertiggestellt. Zwei weitere folgten. Eine Brücke davon baute das 249. Pionierbataillon am 24. März in 13 Stunden als schwere Pontonbrücke.
Bis Ende März 1945 überquerten über diese Pontonbrücken mehr als 60000 Fahrzeuge und tausende Soldaten den Rhein. Nierstein Crossing – Silent Crossing wurde zu einer Schlüsseloperation an der Westfront und zu einem wichtigen Beitrag, den Krieg früher beenden zu können. Seit 2017 erinnert das Rhine-River-Crossing-Monument in Nierstein an die Ereignisse. Dieses Monument wurde von der Veteranenvereinigung des 249th Engineer Battalion unter seinem damaligen Präsident Gerry Mc Carthy gestiftet.
Wer ist Dr. Kai Michael Sprenger?
Dr. Kai Michael Sprenger ist Gründungsdirektor der Bundesstiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.
Er studierte Geschichte, Latein, Germanistik und Pädagogik in Mainz, Glasgow sowie Pavia. Sein Studium schloss er mit einer Promotion über „Wahrnehmung und Bewältigung des Alexandrinischen Schismas in Reichsitalien (1159–1177)" ab.
Von 2016 bis 2023 leitete er das Referat für Archive, Bibliotheken, Nichtstaatliche Museen, Landesgeschichte, Heimatpflege und Digitalisierung der Kultur im rheinland-pfälzischen Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration. Neben kuratorischen Tätigkeiten ist er in zahlreichen Beiräten vertreten.
Die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte ist eine bundesunmittelbare rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main, die am 23. Juli 2021 entstand. Sie will die Auseinandersetzung in Gesellschaft, Bildungseinrichtungen und Wissenschaft mit der deutschen Demokratiegeschichte fördern. Dabei vermittelt sie die Bedeutung und den Wert einer freiheitlichen demokratischen Grundordnung für ein funktionierendes stabiles und gerechtes Gemeinwesen.
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