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Oppenheimer Stadtarchiv: Bedeutende Archivalien wieder zur Nutzung verfügbar
Der Oppenheimer Geschichtsverein freut sich, dass aus den Beständen des Oppenheimer Stadtarchivs, das seit 1989 als Depositum im Landesarchiv Speyer verwahrt wird, insgesamt 218 Urkunden und diverse Akten des 17.-19. Jahrhunderts nach einer Säuberung und Restaurierung wieder dem Landesarchiv Speyer übergeben werden konnten und damit zur Nutzung zugänglich sind. Wie die Vorsitzende des Geschichtsvereins, Susanne Pohl und Gisela Fleckenstein vom Landesarchiv erklären, konnten diese Urkunden und Akten bisher aus Gründen der Bestandserhaltung und der Gefährdung für Benutzer und Benutzerinnen (Schimmelbefall) nicht eingesehen werden. Das Programm des Landes Rheinland-Pfalz zur „Bestandserhaltung" hatte den Antrag des Geschichtsvereins zur Förderung der Restaurierungsmaßnahme bewilligt.
Die wertvollen Bestände der ehemals freien Reichsstadt
Insbesondere die Pergamenturkunden mit ihren anhängenden Siegeln oder Siegelfragmenten wurden einer Reinigung unterzogen und in fachgerechte Urkundentaschen eingelegt.
Die noch erhaltenen Urkunden stammen aus der Zeit von 1337 bis 1789, davon mehr als ein Drittel aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Damit reicht dieses Archiv noch in die Zeit zurück, als Oppenheim Freie Reichsstadt war, bevor es von Kaiser Karl IV. 1375 dauerhaft an die Kurpfalz verpfändet wurde. Trotz bedeutender Verluste, die das Stadtarchiv im Lauf der Jahrhunderte hinnehmen musste, teils durch kriegerische Ereignisse, teils durch Verlagerung wichtiger Urkunden in andere Archive, ist bis heute doch ein Urkundenbestand erhalten geblieben, der für die Geschichte nicht nur der Stadt Oppenheim, sondern auch des umliegenden rheinhessischen Gebietes von großer Bedeutung ist. Der Bestand enthält zu einem großen Teil Zinsverschreibungen, Erbbestandsbriefe, Anniversar-Stiftungen und Urkunden ähnlicher Art, die einzigartige Einblicke vor allem in die mittelalterliche und frühneuzeitliche Sozial- und Wirtschaftsgeschichte geben und über Rheinland-Pfalz hinaus von Bedeutung sind.
Der Oppenheimer Geschichtsverein, der zu seinen Aufgaben und Zielen auch die Erforschung und Dokumentation der Geschichte Oppenheims zählt, konnte dank der großzügigen Förderung des Landes Rheinland-Pfalz, das 90% der Kosten übernahm, diesen wertvollen Urkundenbestand nicht nur der Forschung wieder zugänglich machen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Erhalt leisten.
Die Vorsitzende des Oppenheimer Geschichtsvereins, Susanne Pohl zeigt sich daher zusammen mit dem Leiter des Landesarchivs Walter Rummel erfreut, dass es mithilfe des ehrenamtlichen und finanziellen Engagements des Vereins gelang, auf diese Weise den Erhalt des historischen Gedächtnisses der Stadt zu ermöglichen.
Pressemitteilung: Geschichtsverein Oppenheim
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