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Syrien steht auf dem Kopf

Syrien steht auf dem Kopf

  • Guntersblum, Fotoausstellung "Syrien steht auf dem Kopf" von Ahmad-Al-Abdou

    Fotoausstellung Syrien

    Der syrische Fotograf Ahmad-Al-Abdou kam als Flüchtling nach Deutschland und lebt zur Zeit in Osthofen. Mit einprägsamen Bildern schildert er den Alltag in seiner von einem blutigen und zerstörerischen Bürgerkrieg verwüsteten Heimat. Einst belebte Straßen, Moscheen, Kirchen, Einkaufszentren bieten heute ein Bild der Einsamkeit und der Verzweiflung. Schulen vor allem wurden zweckentfremdet und zu Gefängnissen für die jeweiligen Gegner umfunktioniert. Kinder und alte Menschen werden von der Not zur Arbeit gezwungen und gehen fleißig solchen existentiellen Beschäftigungen nach, für die jetzt niemand im arbeitsfähigen Alter zur Verfügung steht. Improvisation ist überlebenswichtig: Aus einem Traktor wird ein Krankenwagen, aus einer Ruine ein Wohnzimmer, mit den Möbeln ausgestattet, die einst in einem intakten Haus standen. In einem Feldlazarett ist es noch möglich, erforderliche Operationen an Kriegsopfern durchzuführen, für die unparteiische, ehrenamtliche Ärzte und Pfleger unermüdlich und einfallsreich zur Verfügung stehen.

    Selbst eine Wolke könnte als Morgendunst die normale Krönung eines Stadtbildes sein, ist aber eine Rauchwolke nach einem Bombardement. Ein Teich in der Nähe von Aleppo beschert dem Betrachter den Eindruck einer friedlichen, heilen Welt, während eine streunende Katze der einzige lebende Bewohner einer Straße in der Innenstadt ist. Die Bilder und die Stimmung variieren von Ort zu Ort: Syrien ist nicht gleich Syrien, Nachrichten kommen meistens in Europa nicht so an, wie sie gesendet wurden.

    Die Ausstellung verzichtet bewusst auf jede politische Aussage zu den kämpfenden Parteien und will vor allem einen uralten, unerfüllten Wunsch der Menschheit bildlich darstellen: Nie wieder Krieg!

    Diese Ausstellung wird durch Zeichnungen, vor allem Porträts, eines mit Herrn Al-Abdou befreundeten Künstlers und von handwerklichen Arbeiten aus Syrien und aus dem restlichen islamischen Raum ergänzt.

    Der Kulturverein bedankt sich bei der AWO Guntersblum für die finanzielle Unterstützung und bei Houda Karn für die Mitarbeit und die Übersetzungen.


    Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
    Das Museum hat sonn- und feiertags jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
    Gegen Spenden sind Kaffee und Kuchen erhältlich.