Hallo Ihr Lieben, heute möchte ich Euch auf einen kleinen Spaziergang „auf den Spuren des Wassers in Dalheim" mitnehmen. Aufgrund seiner zahlreichen Quellen und Brunnen kann der geschichtsträchtige Ort schon Besiedlungsspuren bis in die Jungsteinzeit (Neolithikum) nachweisen. Dieser Spaziergang verbindet alle Sehenswürdigkeiten Dalheims.
Wir starten am Freien Platz mit der Germania. Der "Freie Platz" mit seinem Brunnen und die alte Eiche prägt den Ortskern von Dalheim. Die Germania auf dem Kriegerdenkmal von 1870/71 wurde nach den Vorgaben des Bildhauers Gustav Eberlein im Jahre 1884 gebaut und gehört zu den schönsten und interessantesten Denkmälern von Rhein-Selz. Im Juni 2015 schlug ein Blitz in die alte Eiche ein, wobei die Germania durch herunterfallende Äste zerstört wurde. Nach der Restauration erstrahlt sie seit der 1250 Jahrfeier (2.- bis 4. Juni 2017) wieder in neuem Glanz.
Nach wenigen Metern biegen wir rechts ab in die Lettengasse und sehen bald einen weiteren schönen Brunnen. Im Gegensatz zu den anderen Brunnen in Dalheim muss das Wasser hochgepumpt werden. Er befindet sich an der Stelle des 1903 erstellten Brunnens vor der damaligen Hofreite Sander.
Wir biegen links ab in die Pfaffengasse. An der Kreuzung Pfaffengasse/Am Kirchberg sehen wir ein weiteres Schmuckstück. Der Brunnen ist eine der ältesten Wasserstelle in Dahlheim. Der sehr schön verzierte gusseiserne Behälter fängt das Quellwasser auf.
Noch ein kleines Stück und schon sind wir am Hochbehälter Dalheim angekommen. Er wurde 1907 im Jugendstil erbaut. Er ist baugleich mit dem Ortsbehälter der Gemeinde Gabsheim. Die Fassade der beiden Bauten sind aus Flohnheimer Sandsteinquadern gestaltet worden. Der Hochbehälter befindet sich auf dem wvr Rad- und Wanderweg. Der Wasserversorger wvr hat diesen Rad- und Wanderweg konzipiert um 13 Hochbehälter in Rhein-Selz zu verbinden.
Wir folgen den Rad-und Wanderweg links und genießen die schöne Aussicht auf den Ort. Nach ca. 300 m biegen wir wieder rechts ab und laufen runter zum Ort. Auf halber Strecke sehen wir rechts eine kleine Bank. Wie viele Dalheimer und Wanderer vor uns haben hier eine kleine Pause genossen?
Wir haben jetzt die Wahl zwischen drei Möglichkeiten um in den Ort runter zu laufen. Ganz scharf und steil runter den schmalen Kirchberg und die Pfaffengasse entlang. Oder geradeaus durch den Hohlweg. Die dritte Möglichkeit geht links ab entlang den Weinbergen. Wir folgen in den zwei letzten Fällen den Weg bis zur Straße im Gartenfeld und biegen ein letztes Mal rechts ab und sind wieder auf die Pfaffengasse angekommen.
Gerade vor uns sehen wir wieder die Germania und die Sankt Georgskirche. Über die Entstehung der Kirche gibt es verschiedene Theorien, die die Historiker bis heute gerne beschäftigen:
- Hieß sie katholische Pfarrkirche St. Martin und wurde bereits vor dem Jahr 804 n. Chr. (Urkunde im Lorscher Codex) errichtet und ist somit das älteste Gebäude der Gemeinde? Während einer Kirchenrenovierung 1935 fand man Reste einer alten Kirchenmauer an der Nordseite die als „merowingische Bauweise" eingestuft wurde. Ein Fenster an der Südseite der Kirche ist auf die Mitte des 12. Jahrhunderts zurückzuführen und somit frühgotisch.
- Oder stand die St. Martinskirche oben auf dem Kirchberg und wurde im 11. bzw. 12. Jahrhundert aufgegeben? Leider gibt es keine Spuren mehr davon.
- Oder gab es womöglich zwei Kirchen? Eine Holzkirche oben auf dem Kirchberg und eine kleine Kirche aus Stein unten an dem heutigen Ort?
Ich hoffe, unsere kleine Wanderung auf den Spuren des Wassers und der Sehenswürdigkeiten in Dalheim hat Euch gefallen. Sie ist ca. 2 km lang und ideal für einen kurzen Sonntagsspaziergang mit der Familie oder als kleine Pause in der Mittagszeit.