„Der Geschichtsverein wächst weiter. Die Mitgliederzahl erhöhte sich wieder um zehn Prozent auf mittlerweile 275. Es freut uns sehr, dass die Vielfalt der Aktionen und Veranstaltungen immer mehr Niersteinerinnen und Niersteiner anspricht und damit zur Identitätsstiftungunserer Stadt beiträgt", so Hans-Peter Hexemer, 1. Vorsitzende des Vereins vor den zahlreich erschienenen Mitglieder der alljährlichen Versammlung. In Vertretung von Stadtbürgermeister Jochen Schmitt bezeichnete der Erste Beigeordnete der Stadt, Otto Schätzel, den Geschichtsverein als „Fackelträger" für das historische Bewusstsein der Stadt Nierstein. Besonders freue ihn, dass durch die vielen Initiativen auch die Menschen angesprochen werden, die neu zugezogen sind. So könne eine Begeisterung für Niersteins Geschichte geweckt werden, was wiederum die Integration vereinfache und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärke.

Der Bericht über das vergangene Jahr zeigte: Mit den fast 20 öffentlichkeitswirksamen Aktionen-Vorträge, Exkursionen, Ausstellungen, Veröffentlichungen, Reisen und Führungen - ist der Verein seiner Aufgabe, die Geschichte zu erforschen und darzustellen, erfolgreich nachgekommen. Es werde auch 2020 so weitergehen „Für 2021 wollen wir dann etwas kürzertreten…", so Hexemer mit einem ironischen Augenzwinkern.

Initiiert und vorangetrieben vom Geschichtsverein ist die Restaurierung von beschädigten Archivalien des alten Stadtarchivs. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt den Verein mit 15 000 Euro Fördermitteln. 5 000 Euro kommen aus dem Stadtsäckel dazu und 11 500 Euro vom Geschichtsverein, der Großteil davon Spenden. Dr. Susanne Bräckelmann, 2. Vorsitzende und Archivbeauftragte der Stadt galt besonderer Dank für diese wertvolle Arbeit.

Ein Highlight in 2020 ist die Initiative, einen Bildband zum 85-jährigen Bestehen des Winzerfestes in Kooperation mit dem Niersteiner Verkehrsverein herauszubringen. Der Titel „Wenn Ritter Hundt die Stadt regiert". „Eine bemerkenswerte Sammlung aus Fotos, Plakaten, Ansteckern und Gläsern wird zu einem Buch vereint und so den Wandel des Festes zeigen", so Hexemer.

Der ausführliche Bericht des Schatzmeisters Axel Schwarz verdeutlichte, dass trotz der vielen Aktivitäten mit viel Augenmaß gewirtschaftet wurde. Erstmals seit der Gründung wurde nunmehr einstimmig ein ab 2021 geltender höherer Beitrag beschlossen. Die kurze Diskussion zeigte, wie sehr die Arbeit des Vorstandes unterstützt und geschätzt wird. Ein Mitglied betonte, dass es bei der Qualität der Arbeit, die der Geschichtsverein liefere, keine Diskussion über die Angemessenheit einer Beitragserhöhung zu geben brauche.

Diese Qualität, so der Vorsitzende im Schlusswort, wolle man künftig bieten und dankte den Vorstandsmitgliedern und allen weiteren aktiven Mitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement.