Am Römertag ins Sironabad – eine Reise in die gallo-römische Kulturgeschichte
Am Sonntag, den 27. April 2025 ist es wieder so weit: das Sironabad in Nierstein wird im Rahmen des Römertags für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Der Geschichtsverein Nierstein bietet an diesem Tag fachkundige Führungen durch diese historische Badeanlage in der Sironastraße 6 in Nierstein an. Geöffnet ist das Bad von 13.00 bis 16.00 Uhr. Beim alljährlichen, traditionellen Römertag in Rheinhessen können die lokalen Römerstätten in verschiedenen Städten und Gemeinden besichtigt werden.
Heilung im Sironabad: Die Kraft der Schwefelquelle
Das der Heilgöttin Sirona geweihte Thermalbad aus der Zeit der Römer am Rhein zeugt von der heilenden Wirkung seiner Schwefelquelle, von der sich besonders Gichtkranke Linderung ihrer Leiden erhofften. Zu denen die Heilung suchten und fanden gehörte auch Julia Frontina, vermutlich die Tochter eines angesehenen römischen Aristokraten. Auf einem prächtigen Votivstein im Sironabad dankt sie den Göttern Sirona und Apollo für ihre Heilung.
Im Badebereich gefundene Münzen und Votivgaben belegen die damals starke Frequentierung dieses keltischen Quell- und Heilbades und dessen Existenz im 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr.. Das Sironabad stellt bis heute sein besonders bedeutendes Zeugnis aus der Römerzeit auf rheinhessischem Boden dar.
Nachdem das Bad lange Zeit in Vergessenheit geraten war, wurde es zu Beginn des 19. Jahrhunderts wieder entdeckt und genutzt. Badetourismus entwickelte sich, das Heilwasser des Sironabades wurde in Flaschen gefüllt und bis nach Holland verkauft. Eine „Vorläufige Nachricht über die Niersteiner Mineralquelle" bestätigte schon 1794 die Qualität des schwefelhaltigen Wassers. Ein Exemplar wurde 1804 ins Niersteiner Gemeindearchiv aufgenommen.
Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden gebeten.
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